Logopädie – Therapie des Sprechens, der Stimme, der Sprache und des Schluckens
Der logopädische Fachbereich beschäftigt sich mit Sprech-, Stimm-, Sprach- und Schluckstörungen. Ein weiterer Schwerpunkt unserer Arbeit ist das Trachealkanülenmanagement. Hierbei ist uns eine enge Zusammenarbeit mit den betreuenden Ärzten sehr wichtig. Das stetige Ziel besteht in der Entfernung der Kanülen (Dekanülierung). Wichtige Bausteine der logopädischen Arbeit sind unteranderem eine individuelle Beratung von Angehörigen sowie das Erstellen von Therapieberichten. Um die Therapie so effektiv und effizient wie möglich zu gestalten, orientieren wir uns bezüglich der Diagnostik- und Therapieverfahren an der aktuellen Studienlage.
Sprechstörungen
(Sprechapraxien und Dysarthrien) Eine Dysarthrie ist eine Schädigung des zentralen oder peripheren Nervensystems mit Beeinträchtigung der Steuerung und Ausführung von Sprechbewegungen. Alle beteiligten Muskelgruppen können von dieser Bewegungsstörung betroffen sein. Die Therapie beinhaltet das Training effizienter Kommunikationsstrategien in den Bereichen Sprechatmung, Artikulation und Prosodie.
Bei der Sprechapraxie handelt es sich um eine zentral bedingte Sprechstörung, die nach abgeschlossener Sprachentwicklung auftreten. Vordergründig ist die Planung und Programmierung von Sprechbewegungen gestört. Das übergeordnete Therapieziel ist das Training der sprechmotorischen Fähigkeit zur Verbesserung der Verständlichkeit und des Redeflusses. Die therapeutischen Möglichkeiten reichen von der Anbahnung einzelner Buchstaben bis zur Steigerung der Natürlichkeit des Sprechens.
Stimmstörungen (Dysphonien)
Stimmstörungen sind Einschränkungen der Leistungsfähigkeit der Stimme. Diese äußern sich in Veränderungen des Stimmklanges durch eine organisch bedingte Kehlkopferkrankung oder eine Störung in der Kehlkopffunktion. Vorrangiges Ziel der Therapie stellt die Verbesserung einer effizienten Stimmbildung dar durch die Behebung der funktionellen Störung und der Modifikation des Stimmverhaltens.
Sprachstörungen (Aphasien)
Sprachstörungen können alle Modalitäten der Sprache, wie Lautstruktur (Phonologie), Wortschatz (Lexikon), Bedeutung (Semantik) und Satzbau (Syntax) betreffen. Die Symptome können sowohl rezeptiv (Sprachverständnis) als auch expressiv (Sprachproduktion) auftreten. In allen Phasen der Erkrankung kann das Sprachsystem in Einzeltherapien individuell nach verschiedenen Konzepten (z. B. der Modalitätenaktivierung – MODAK) gefördert werden.
Schluckstörungen (Dysphagien)
Schluckstörungen treten auf, wenn die am Schluckakt beteiligten Strukturen in Ihrer Funktion bzw. die Zusammenarbeit beeinträchtigt sind. Je nach Schweregrad kann diese Schluckstörung die Nahrungsaufnahme erschweren oder sogar unmöglich machen. Dysphagien können im schlimmsten Fall zu lebensbedrohlichen Aspirationspneumonien führen. Grundlegende Aspekte der Therapie umfassen u. a. den Abbau pathologischer Reflexe und die basale Stimulation zum Wiedererlernen des physologischen Schluckaktes.
Gesichtsnervlähmungen oder Fazialisparesen
Gesichtsnervlähmungen oder Fazialisparesen sind Funktionsstörungen des Nervus facialis, die mit Lähmungen vor allem der mimischen Gesichtsmuskulatur einhergehen. Eine Fazialisparese tritt meist einseitig auf und kann zu Störungen in der Mimik, der Nahrungsaufnahme und des Sprechens führen. Eine grundlegende Therapieform stellt das PNF-Training dar mit dem Ziel die sensorische Stimulation, das Zusammenspiel von Nerven und Muskeln zu verbessern als auch die physiologischen Bewegungsabläufen wiederherzustellen.
Wir bieten an:
- Beratung von Angehörigen
- Begleitung im Rahmen der HNO-Visite
- Atemtherapie
- Myofunktionelle Therapie
- Unterstützte Kommunikation
- Kostenberatung/Diätetik
- Funktionelle Dysphagietherapie
- Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation (PNF)
- Therapie des Facio-Oralen Traktes (FOTT)
- Funktionelle Stimmtherapie
- MODAK